Wie könnte man ein Wochenende voller verrückter Fashion-Eindrücke besser starten als mit der derzeitigen Alexander McQueen Exhibition in V&A Museum in London?
Als diese Ausstellung in New York 2011 im MoMA von Costume Institut organisiert wurde, war sie unter den top 10 der meistbesuchten Ausstellungen. Und jetzt verstehe ich auch, wieso. Um diese Ausstellung zu besuchen, kauft man sich Tickets, die an einen „Timeslot“, also eine bestimmte Zeit, gebunden sind. Daher habe ich also erst mal eine Stunde warten müssen. Aber das war gerade perfekt. Dies gab mir Zeit, mich im Museumsgarten bei lauschigen 27 Grad und einem „Pims“-Mischgetränk zu entspannen. Ich glaube, ich brauche nicht unbedingt erwähnen, dass der „Pims“, ein britisches Girly und Aperogetränk, bei diesen Temperaturen eine recht starke Wirkung hatte. Aber diesem Umstand oder auch der abgefahrenen Inszenierung verdankte ich, dass ich wirklich, wirklich Alexander McQueens Aussage seiner Werke verstand. Ja, ich sage extra Werke und nicht Designes oder Couture. Der Mann war ein Künstler, ein Künstler, der es verstand, politische Statements durch Kleider zu transportieren, ohne Worte und mit unglaublicher Ästhetik, Qualität und Finesse.
„You’ve got to know the rules to break them. That’s what I’m here for, to demolish the rules but to keep the tradition.“
– Alexander McQueen
Man geht also durch diese Ausstellung und gelangt von Raum zu Raum in auf die Kollektion abgestimmte Gesamtinszenierungen: Musik, Videosequenzen und Einrichtung bzw. Raumdarstellung, alles das lässt den Besucher in eine andere, vom Künstler angestrebte Welt eintauchen.
„I find beauty in the grotesque, like most artists. I have to force people to look at things.“
– Alexander McQueen
Shopping
In London muss man shoppen. Da bleibt einem gar nichts anderes übrig. Entweder wird man von den Flagshipstores der Superlative in ihren Bann gezogen, in der Oxfordstreet, oder man stöbert in den kleinen Boutiquen, wie sie in der Portobello Road zu finden sind.
In der Portobello Road kann man nicht nur trendigen „Nippes“ finden, sondern auch hochmodische, günstige Klamotten, Schuhe und Accessoires.
Für die Oxfordstreet sollte man sich einen Tag Zeit nehmen. Männer und Kinder daheim lassen oder anderweitig beschäftigen, da frau Gefahr läuft, das Zeit-Raum-Kontinuum in einem dieser Megastores zu verlassen. Was zumindest mir passiert ist, als ich den Topshop am Oxford Circus betrat. Ich hatte noch gar nichts anprobiert, nur ein ganz klein wenig mich umgeschaut, als meinHandy klingelte und eine mir vertraute Stimme jammerte, ich sei schon über eine Stunde verschwunden. Ich war scheinbar in einer anderen Dimension… einer Fashiondimension, wo die Zeit rast.
Immerhin konnte ich ein super lustiges Milchtäschchen an mich reissen, bevor ich den Laden verliess, und kam am nächsten Tag alleine. Dieser Laden ist so unglaublich… in einer Etage gibt es britische oder japanische Marken, die ich noch nie gesehen habe und die sehr speziell sind. Nebst der DJane, die für gute Stimmung sorgte, denke ich, machen die dort etwas mit der Luft, dass die Besucher euphorisch werden…
Ausgehen in London
Man sagt, dass bis vor Kurzem das angesagteste Viertel Soho war. Aber scheinbar ist es jetzt abgelöst worden vom ehemaligen Arbeiterquartier Shoreditch. Früher konnte man offensichtlich nicht laut aussprechen, dass man dort aufgewachsen war, und heute tummeln sich die jungen Hippster in den zahlreichen Bars, umgeben von bunt besprühtem Mauerwerk und Pop-up-Stores. Pop-up-Stores, also Läden einer Marke, die nur temporär existieren, sind immer ein Hinweis darauf, wo sie auf-„poppen“, dass diese Gegend aktuell angesagt oder „im Kommen“ ist. Die meisten Bars sind wohl in der „Brick Lane“ im Moment. Bars und Undergroundclubs sind nicht allzu teuer, aber auch nicht zu chic.